Die Welt braucht pinkfarbene Schattierungen

Die Jury hat entschieden!

Zu den Gewinner*innen

DAYS HOURS, MINUTES, und  SECS
[[deadline:2019-09-30 24:00:00]]

Wettbewerb im September 2019

Wofür steht eigentlich Pink? Für Barbies, Plastikpferdchen und Haarspangen, sprich für Konsum? 
Oder für Helligkeit, Signalfarbe und bunte Mischung, also für alles in der Welt, was Zwischentöne 
zulässt und Nonkonformismus? Ihr entscheidet und kommt sicher auch noch auf ganz andere 
Schattierungen eines Masterplans der Welt. Inspiration kommen diesmal von Safiye Can und ihrem 
Text sowie vom buntgeflügelten Engel des Künstlers Ivo Piazza. 
Schickt uns eure Gedichte! Wir freuen uns.

Masterplan

Safiye Can

Schwemmungen, Ernteausfälle, Wassermangel 
Konsumverhalten 
die Überfischung der Meere 
stoppen 
Bewachung gemeinsam beenden
die Welt braucht
pinkfarbene Schattierungen 
ozeanblaue Leinenservietten 
und Schutzengel
sowie ein Plüschtier.

 

(aus: Safiye Can, Kinder der verlorenen Gesellschaft, Wallstein Verlag 2017)

masterplan_Collage

Auf knalligem pinkfarbenem Papier ordnet Safiye Can ihren „Masterplan“ an. Aus Zeitschriften und Zeitungen ausgeschnittene Wörter bringen die Schlagwörter der alltäglichen Weltbedrohung ins 
Spiel: „KONSUMVERHALTEN STOPPEN“ springt es einem da ins Gesicht. Doch die Form allein, die Zusammenfügungen der Collage scheinen einem Masterplan schon zu widersprechen. Deutlich gegen Ende des Gedichts sieht man ein dunkelblaues „UND“, was auf etwas Neues zu verweisen scheint. 
Das sieht so gar nicht nach einem Masterplan aus, oder? Und dann die kleingedruckten Wörter dazwischen? Kommt es vielleicht genau darauf an, das Planen ganz anders zu denken? Offen? Ohne bestimmenden Master?

Wo in eurem Leben widersprechen sich sonst noch Inhalt und Form? Was gilt es einmal ganz 
anders zu denken? Wann eröffnen Pläne Spielräume? Braucht die Welt pinkfarbene 
Schattierungen? Wie sehen sie aus und wo sind sie zu entdecken? Vielleicht müssen wir sie neu 
erfinden?  

Wir freuen uns auf eure Gedichte und wünschen euch Tage voller farbiger Schattierungen!

Safiye Can, Foto: Wolfgang Schmidt

geb. in Offenbach/Main. Lyrikerin, Autorin, Dichterin der konkreten und visuellen Poesie, 
Herausgeberin und literarische Übersetzerin. Studium der Philosophie, Psychoanalyse und Jura an 
der Goethe-Universität in Frankfurt/Main. Schreibwerkstätten an Schulen und anderen 
Einrichtungen, Gründung der Schreibwerkstatt »Dichter-Club«, Kuratorin der »Zwischenraum-Bibliothek« der Heinrich-Böll-Stiftung. Gastdozenturen in Deutschland und Amerika. Ehrenamtliche Mitarbeiterin bei Amnesty International und PEN-Mitglied. Cans Lyrikbände wurden zu Bestsellern. Zahlreiche Preise u.a.: 2016 Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreis, 2016 Alfred-Müller-Felsenburg-Preis für 
aufrechte Literatur. 
Letzte Publikation: Kinder der verlorenen Gesellschaft, Gedichte, Wallstein (2. Aufl. 2019).

Foto: Ivo Piazza, Engel 2009

Ivo Piazza 
Engel 
2009


zu sehen in der aktuellen Sonderausstellung „Zug um Zug – Was aus Figuren Menschen macht“ im Museums am Dom, Trier

Museum am Dom Trier 

Das Museum am Dom beherbergt Objekte aus annähernd 1700 Jahren Bistumsgeschichte. Neben einer archäologischen Sammlung, die vor allem frühchristliche Objekte aus Trier umfasst, handelt es sich vor allem um Skulpturen, Malerei, Elfenbeinschnitzereien, Goldschmiedewerke und Paramente.

www.bistum-trier.de/museum/

Rheinisches Landesmuseum Trier 

Das Rheinische Landesmuseum Trier ist eines der wichtigsten archäologischen Museen in Deutschland und dokumentiert 200.000 Jahre Geschichte und kulturelle Entwicklung der gesamten Region von der Urzeit bis zum Ende des 18. Jahrhundert.

www.landesmuseum-trier.de

Stadtmuseum Simeonstift Trier 

Das Stadtmuseum Simeonstift ist auf die Geschichte der Stadt und der Region vom Mittelalter bis zur Gegenwart spezialisiert. Malerei, Skulptur, Textilien und Kunsthandwerk ab dem 10. Jahrhundert dokumentieren das Leben Triers und seiner Menschen.

www.museum-trier.de/Startseite/

Museum Karl-Marx-Haus 

Das Geburtshaus von Karl Marx, um 1727 als barockes Wohnhaus erbaut, 1928 durch die SPD erworben, wird seit 1968 von der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) als Museum betrieben. Die neue Dauerausstellung im Geburtshaus – dem größten Exponat der Schau – widmet sich der Person Karl Marx, der Entstehung seiner Theorie und deren Wirkung bis in die Gegenwart.

www.fes.de/museum-karl-marx-haus

Schreibe, um zu träumen.